Ein Tag in Pattaya - heute: am Strand

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Januar im deutschen Land,
fest in Winters kalter Hand.
Straßenglätte, Frost und Eis
und die Berge ringsum weiß.
Was einst vom Kind war hochbegehrt,
scheint heute nicht mehr wünschenswert.
Jetzt such' ich Sonne, Wärme, Strand -
und alles hier in Thailand fand.
Wir fahren täglich raus ans Meer,
und schon die Fahrt genieß' ich sehr.
Im Samlor, ohne Wartezeit,
macht sich Thai und Touri breit.

Wir krabbeln rein, sie machen Platz -
schon geht es los mit einem Satz.
Hält für jeden auf die Schnelle
ohne feste Haltestelle.
Ist man dann an seinem Ziel,
klingelt man und zahlt nicht viel.
Ganz verkrampft und kleine Schritte
kommt man bis zur Straßenmitte.
Bremsen quietschen, Hupe blafft,
wir sind drüben - und geschafft.
Dabei ist noch kein Verkehr
und die Straße praktisch leer.
Seitwärts jetzt und hin zum Strand.
Hier sind seit Jahren wir bekannt,
und viele winken, rufen "Stopp,
come to me, come in my Shop!"
Doch wir kennen das genau:
ein freundlich "Nein", zur Not mae au,
sie lachen lustig noch kra pom,
wir bummeln weiter bis zur Som.
Sie hat ein sauber Strandgeviert
und uns zwei Liegen reserviert.
Darüber Schirme, dicht bei dicht,
gut gegen zuviel Sonnenlicht.

Sam sip song heißt unser Stand,
Sam sip et liegt linker Hand,
hinter uns ein Palmenhain,
vor uns das Meer im Sonnenschein.
Bevor es zur Bestellung kam
bringt Som schon Eiti uns und Nam.
Mein Liegestuhl mit Badetuch -
ich setz mich hin und nehm' mein Buch.
Ich bin noch nicht auf Seite zwei,
ist's mit dem Lesen schon vorbei.
Denn werbend hier die Händler laufen:
wir soll'n nicht lesen sondern kaufen.
Die Obstverkäuferin tritt an
mit Mangos, Lychies, Rambutan,
mit Sappalot und Pomelos.
Die Wahl ist schwer, was nehm' ich bloß?
Dann, während ich Melone kaue
und stillvergnügt aufs Treiben schaue,
zieht ein Kaufhaus hier vorbei,
man bietet uns so allerlei:
Kokosöl und Badehosen,
Feuerzeuge, Spiegeldosen,
Laserpointer, Wickeltücher,
Sonnenbrillen, alte Bücher.
Ein Händler trägt besonders schwer,
er schleppt uns ein Motorrad her.
Ein halber Meter, ganz aus Holz.
"Handgeschnitzt" erklärt er stolz.

Ein Elefant, genau so groß -
ich frag' mich, wie kriegt er das los?
Ich mach' mir darauf keinen Reim:
wie, bitte, bringt man so was heim?
Inzwischen kommt die Ess-Parade.
Satt vom Obst find ich das schade,
denn das Angebot ist lecker:
so gibt es Stückchen frisch vom Bäcker.

Heiß serviert wird gelber Mais;
der nächste bietet Magnum-Eis,
Shrimps, Geflügel, Frühlingsrollen -
hier wird man satt, man muss nur wollen.
Seimon war schon dreimal fragen,
wann wir "ja" zum Kuchen sagen -
Hajo kauft Bananacake,
bei Som bestell ich Yoghurtshake.

Ein Eis kann Na uns nicht verkaufen,
doch bei 'ner Buri kurz verschnaufen.
Wir lehnen ab die DVD -
und geh'n zum Schwimmen in die See.
Das Meer ist heute flach und klar,
glatt wie ein Spiegel liegt es da.
Beim ersten Schritt scheint's etwas kalt -
doch man gewöhnt sich ziemlich bald.

Wir sind alleine rausgeschwommen,
doch etwas ist zu uns gekommen
und stupst uns unter Wasser an.
Man's weder seh'n noch greifen kann

Schreck ist die erste Reaktion
doch gleich beruhigen wir uns schon:
ein Fischschwarm schwimmt um uns herum;
mein Gott, was sind wir Städter dumm!
Zurück an unserm Liegeplatz
erwartet uns ein wahrer Schatz,
denn Song mit Laken steht bereit:
für Hajo ist Massagezeit

Jetzt geht's ans Drücken, Kneten, Dehnen,
es knacken Knochen, Muskeln, Sehnen.
Massiert vom Zeh' bis zu den Ohren
fühlt Hajo sich wie neugeboren.
Das Bergvolk ist hier stark vertreten
und tut sein Sprüchlein runterbeten:
Akaschmuck, authentisch, echt!
Ich glaub's zwar nicht, doch ist mir's recht.
Auch Tatoos sind sehr modern -
von uns hält sich der Maler fern:
wir haben zu oft nein gesagt
und werden jetzt nicht mehr gefragt.
Natürlich gibt's hier nicht nur Händler -
es gibt auch Stammgäste und Pendler.
Leute sind's aus aller Welt,
denen es am Strand gefällt.

Alle wollen Sonnenschein:
Dicke, Dünne, groß und klein.
Barbie, Obelisk und Co.,
mal hängt der Bauch raus, mal der Po!
Nach dem letzten Badegang
spazieren wir zu "Mama Lang",
können dort beim Kaffee hocken
bis die Badehose trocken.
Die Händler ziehen müd von dannen,
wir können etwas uns entspannen
und wohnen noch dem Sunset bei -
dann heißt's: Phrung-ni phop kan mai!