Kolmanskuppe - Kolmanskop

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Über Helmeringhausen, durch die Neisip-Fläche und den Ort Aus sind wir zum Hafenstädtchen Lüderitz gefahren.
Dort haben wir aber nur übernachtet (Hotel direkt am Meer). Wegen der Kriminalität dort sollten wir den Ort meiden.
Anderntags fuhren wir 20 km über eine abschüssige Straße zur Namib-Wüste entlang einer Bucht und besichtigten das Diaz-Kreuz (1487).

Wie nah die Dünen ans Meer kommen, kann man hier gut erkennen. Rechtes Bild: Lüderitz aus unserem Hotelfenster.

Kolmanskuppe (Afrikaans: Kolmanskop), eine ehemalige Siedlung im ehem. Deutsch-Südwestafrika liegt ca. 10 km von Lüderitz entfernt und wurde nach dem Nama Coleman benannt, der dort 1905 mit seinem Ochsenkarren in einer Düne stecken blieb und verdurstete.
1908 wurden zufällig die ersten Diamanten gefunden. Der dadurch ausgelöste Boom sorgte für ein schnelles Wachstum dieser Siedlung.

Der auf Diamanten gründende Reichtum der Bewohner ließ einen Ort entstehen, in dem aller Luxus vorhanden war, der damals für Geld zu bekommen war - und das in einer Umgebung, die trostloser und lebensfeindlicher kaum hätte sein können: kein Wasser, keinen Regen, keine Erde, in der auch nur das Geringste hätte wachsen können, keinerlei Infrastruktur - nur Sand, regelmäßig heftige Sandstürme und eine unbarmherzige Hitze.

Trotz dieser Umgebung lebten hier bis zu 400 Menschen und es entstanden hochherrschaftliche Steinhäuser nach deutschem Vorbild.
Neben Unterkünften für die Arbeiter (getrennt nach Verheirateten und Junggesellen) gab es Verwaltungs- und Dienstgebäude.
Zur Infrastruktur gehörte ein Elektrizitätswerk, ein Krankenhaus (mit der ersten Röntgenstation Afrikas), eine Eisfabrik, Metzgerei, Ballsall (mit Theater), Großküche, Kegelbahn und Schule. Kolmanskuppe galt damals als die reichste Stadt Afrikas.

Aber es war nur ein "Paradies auf Zeit": Die Diamantenfelder waren bald abgebaut und Diamantenförderung verlagerte sich in Richtung Süden. 1930 wurde der Diamantenabbau ganz eingestellt, die Bewohner verließen den Ort und überließen ihn der Wüste. Die letzte Person lebte hier bis in die 1960er Jahre.
Eine unserer Mitreisenden entdeckte auf dem Friedhof das Grab eines ihrer Vorfahren.